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KUNST UND KULTUR

BALLETTPROGRAMM B.26 	                                                                                Fotos: Gert Weigelt

Ballett am Rhein im Opernhaus Düsseldorf 	

Der Däne August Bournonville machte Mitte
des 19. Jahrhunderts Kopenhagen zu einer der
wichtigsten Stätten des romantischen Tanzes.
Seine Choreographien voller filigraner Leich-
tigkeit, Eleganz und Esprit strahlten nach ganz
Europa aus. Ein Divertissement mit Ausschnitten
aus seinem Ballett „Napoli“ und dem berühm-
ten Pas de deux „Blumenfest in Genzano“ bildet
den festlichen Auftakt zu b.26: Für die Idee zu
dieser Kombination sowie für deren Einstudie-
rung ist Johnny Eliasen verantwortlich, Spezialist
für die besonders verfeinerte Technik und den
speziellen Stil der Choreographien von August
Bournonville.

Es folgt mit Antony Tudors „Dark Elegies“ aus       anderen – und doch ist es die Gemeinschaft, die   b.26 im Opernhaus Düsseldorf
dem Jahre 1937 eine zutiefst berührende, ge-        ihnen Kraft schenkt. Nur manchmal kommt es        24. & 29. September 2016, 2. Oktober 2016
tanzte Klage zu Mahlers „Kindertotenliedern“.       zu Ausbrüchen des Schmerzes.                      19. & 26. November 2016
Auf der Suche nach Wahrhaftigkeit und der Ver-
söhnung von Ausdruck und Form fand Tudor            Ins Auge eines Sturms blickt dagegen der bereits  Karten & Informationen:
zu einer neuartigen Beseelung der Gestik und        mit mehreren Preisen ausgezeichnete australi-     www.operamrhein.de
damit zu einer differenzierten Psychologisie-       sche Choreograph Terence Kohler in seinem
rung seiner Gestalten, wie sie die Tanzbühne        Ballett „One“ zu Brahms’ 1. Sinfonie.
bis dahin nicht kannte. Ruhig und entschlossen
wirken die Tänzer, suchen keinen Trost beim

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