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INNENARCHITEKTUR

WOHNEN HEISST FÜHLEN 	                                                                               Fotos: Studio Holger Knauf

Die „Casa Marieposella“ in Gerresheim verbindet Geborgenheit mit Fantasie

Fantasie ist ein wichtiger Schlüssel, um aus dem
Bestand des Alten einen Neuanfang zu kreie-
ren. Das trifft auch auf ein Haus in Gerresheim
zu: Erbaut in den 1980er-Jahren in typischer
Kalksandstein-Bauweise und idyllisch umgeben
von einem großen Garten wurde er vom Düs-
seldorfer Designstudio reginadahmeningenho-
ven komplett entkernt. Die offene, großzügige
Raumlandschaft, die die Architekten entwarfen,
erstreckt sich über eine Wohnfläche von 330 m2
mit fließenden Übergängen in den Außenraum.
Die „Casa Marieposella“ – so der bewusst er-
zählerische wie fantasievolle Name – sollte ein
Ort der Helligkeit, Langlebigkeit, Reinheit und
Nachhaltigkeit sein. Auch die Gesetze der Far-
benlehre sollten eine übergeordnete Rolle spielen.

Durch den Einsatz von verschiedenen Holzober-       zu einem fließenden Raumkonzept. Verschiede-      Miteinander. Wenn Architektur berühren soll,
flächen wird die Natur in den Raum transferiert     ne Tätigkeiten wie Arbeiten, Lesen oder Essen     muss sie dafür sorgen, dass die Bewohner sich in
und erhält einen warmen Charakter. Wo keine         werden nicht voneinander separiert – ein offener  ihr wohlfühlen. Neben Rationalität, technischer
räumliche Weite herrscht, helfen Spiegelwände       Grundriss fördert die Kommunikation und das       Raffinesse und Funktionalität sind Atmosphä-
für die optische Illusion. Ganz unvermutet ver-
bergen sie dabei Funktionsräume wie Kinderbad
und Gäste-WC oder die Garderobe hinter sich.
Die Küche und der Wohnraum verbinden sich

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