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INFO
       VERANSTALTUNGEN IN BERLIN







        Ausstellung                Verkaufsausstellung        Fotografieausstellung      Ausstellung

                                  © schnepp • renou          © Martin Mindermann        © Stiftung für Fotografie und Medienkunst  mit Archiv Michael Schmidt   © Peter Cook










                                                                                         PETER COOK.
        NEUE STANDARDS. ZEHN  ZEUGHAUSMESSE                   KREUZBERG – AMERIKA RETROSPEKTIVE
        THESEN ZUM WOHNEN          Einmal jährlich im Dezember öffnet   1976 gründete der Berliner Fotograf   Diese Wechselausstellung ist dem
        Die aktuelle Wohnungsbaudebatte   die Zeughausmesse ihre Tore. Als   Michael Schmidt die Werkstatt für   zeichnerischen Werk des britischen
        und die damit verbundene Frage,   Berliner Verkaufsmesse für Ange-  Photographie an der Volkshoch-  Architekten Peter Cook gewidmet,
        wie wir in Zukunft wohnen wol-  wandte Kunst findet sie seit 2004   schule Berlin-Kreuzberg. Ihre pro-  der 2016 seinen 80. Geburtstag feiert.
        len und können, nimmt der Bund   im Deutschen Historischen Muse-  grammatische Ausrichtung mit dem   Er gilt als einer der führenden Köpfe
        Deutscher Architekten BDA zum   um statt. Heute ist sie führend als   Fokus auf einer inhaltlichen Aus-   von Archigram. Diese Gruppe um die
        Anlass für eine Ausstellung über   Treffpunkt einer stetig wachsen-  einandersetzung mit zeitgenössi-  gleichnamige Architekturzeitschrift
        „Neue  Standards“  im  Wohnen.   den Anhängerschaft zeitgenössi-  scher Fotografie war einzigartig und   Archigram wurde in den 1960er-
        Wohnungen werden zügig, in gro-  scher Gebrauchskunst. Arbeiten   führte bereits zu einem frühen Zeit-  Jahren von britischen Architekturab-
        ßer Zahl und zu erschwinglichen   von Künstlern, die eine besondere   punkt zu einem tiefgehenden Ver-  solventen und -studenten gegründet,
        Preisen benötigt. Doch in welchem   handwerkliche Könnerschaft, aus-  ständnis des Mediums als eigenstän-  um aus der Routine der traditionellen
        Verständnis soll dieses gewaltige   geprägtes ästhetisches Empfinden   dige Kunstform. Seit der Schließung   Architekturbüros auszubrechen und
        Wohnungsbauprogramm realisiert   und konzeptionelle Stringenz kom-  der Einrichtung 1986, geriet sie mit   den im Studium angeregten Diskurs
        werden? Weiter so wie bisher – im   binieren, werden hier präsentiert.   der Zeit in Vergessenheit. Anlässlich   fortzuführen. Die Ausstellung Peter
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        Regelgeflecht von DIN-Normen und   Auf der 1.600 m  messenden Fläche   des 40-jährigen Jubiläums der Werk-  Cook. Retroperspektive ermöglicht
        in den klassischen Wohntypologien   des Zeughaus-Innenhofes entfaltet   statt für Photographie präsentieren   einen Einblick in Cooks Werk, von
        „Single“ und „Kleinfamilie“? Oder   sich ein edel anzusehender Markt   C/O Berlin, das Museum Folkwang   Archigram bis Crab, von 1968 bis
        ist es Zeit für einen Perspektivwech-  der ganz eigenen Art. An rund    in Essen, sowie das Sprengel Mu-  heute, von Plug-In City bis Hidden
        sel? In der von Olaf Bahner und   85 Ständen mit Kostbarkeiten je-  seum Hannover ein gemeinsames   City. Einigen der Zeichnungen lie-
        Matthias Böttger kuratierten Aus-  der Preisklasse stehen Künstler,   Ausstellungsprojekt, das erstmals   gen reale Projekte zugrunde, wie den
        stellung plädieren zehn Architek-  die Interessenten ihre Arbeiten   den  Werdegang  dieser  Instituti-  1986 für Frankfurt-Oberrad ent-
        tinnen und Architekten dafür, die   vorführen.        on und ihrer Akteure beschreibt.   standenen Planungen für die Stadt-
        starke Fokussierung auf technische   Zeitraum: 8.-11.12.2016  Die Ausstellungen entwerfen ein   erweiterung Real City: Frankfurt in
        Standards und regulative Vorgaben   Öffnungszeiten:   lebendiges, multiperspektivisches   Richtung Offenbach, die jedoch nicht
        gegen die Chance auf eine Quali-  Do.: 15-18 Uhr, Fr.: 10-18 Uhr,   Bild der Fotografie der 1970er- und   realisiert wurden. Andere sind eher
        tätsdiskussion einzutauschen. Neue   Sa.: 10-21 Uhr, So.: 10-18 Uhr  1980er-Jahre, das die Geschichte der   Experimente und Utopien, so zum
        Standards stehen für ein Wohnen,   Deutsches Historisches Museum   westdeutschen Fotografie jener Zeit   Beispiel Arcadia, Vegetated Lump
        das  sich  auf  Essenzielles  besinnt   Berlin, Schlüterhof im Zeughaus  um ein weiteres Kapitel neben der   und Hidden City, Projekte, bei denen
        und reich an Atmosphäre ist, für   Unter den Linden 2  Düsseldorfer Schule ergänzt. C/O   die Architektur von der Vegetation
        ein kompaktes Wohnen und mit an-  10117 Berlin-Mitte  Berlin arbeitet in seinem Beitrag die   inspiriert wird, in dem Anfang und
        passungsfähigen Raumstrukturen.  Eintritt: 8 Euro (erm. 4 Euro,   Geschichte auf. Einen besonderen   Ende  des  Architektonischen ver-
        Zeitraum: bis 22.01.2017   bis 18 Jahre frei)         Schwerpunkt bildeten die Ausstel-  schwimmen und die Natur organisch
        Öffnungszeiten: Mi.-So.: 15-20 Uhr  www.zeughausmesse.de  lungen amerikanischer Fotografen,   in die Architektur übergeht.
        Deutsches Architektur Zentrum DAZ                     die in der Werkstatt oft erstmalig   Zeitraum: bis 12.02.2017
        Köpenicker Str. 48/49, 2. Hinterhof,                  gezeigt wurden und eine enorme   Öffnungszeiten: Mo.-Fr.: 14-19 Uhr,
        10179 Berlin                                          Auswirkung auf die Entwicklung   Sa.-So.: 13-17 Uhr
        Eintritt frei                                         einer künstlerischen Fotografie in   Tchoban  Foundation.  Museum  für
        www.bda-architekten.de                                Deutschland hatten.        Architekturzeichnung
                                                              Zeitraum: 10.12.2016 bis 12.02.2017  Christinenstraße 18a, 10119 Berlin
                                                              Eintritt: 10 Euro (erm. 6 Euro)  Tickets: 5 Euro (erm.: 3 Euro)
                                                              www.co-berlin.de           www.tchoban-foundation.de

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