Page 58 - Rund um den Bärwalder See - 2017
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NIESKY
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                                                                 Museum und Touristinformation im Johann-Raschke-Haus

          Niesky

          „… das alles begann in Niesky, einem


          Dorf der Herrnhuter Brüdergemeine.“




               as Zitat stammt vom international bekannten Architekten
               Konrad Wachsmann. Er meinte damit seinen beruflichen
         DEinstieg bei der Holzbaufirma Christoph & Unmack. Voll-
          ständig heißt es in seinem Lebensrückblick: „… Alles, was dann
          kam und in Berlin, New York, Tokio, Chicago, London, Moskau,
          Paris, Rom, Zürich oder Warschau geschah, das alles begann in
          Niesky,  einem  Dorf  der  Herrnhuter  Brüdergemeine.  In  dieser
          Holzhausfabrik entdeckte ich den Weg, der mich zum Wende-
          punkt im Bauen führte …*
          Schaut man auf die 275jährige Geschichte des Ortes zurück, über-
          raschen viele weitere progressive Impulse, die in dieser relativ klei-
          nen Zeitspanne von Niesky ausgingen und von denen die kleine
          Stadt heute selbstbewusst behaupten kann: „… das alles begann in          Der Zinzendorfplatz in Niesky.
          Niesky“.
          Ganz gleich aus welcher Himmelsrichtung unsere Gäste nach Nies-
          ky kommen, zwangsläufig werden sie auf den zentralen Zinzendorf-  einfachen, barocken Stil für die Gemeinschaftsbauten der Herrn-
          platz gelangen. Die barocke Platzanlage wurde vor einigen Jahren   huter. Trotz Kriegszerstörungen kann man dieses Flair im Nieskyer
          zu einem der schönsten Plätze Deutschlands gekürt.   Ortskern bis heute nachempfinden. Sehenswert sind das Alte Pä-
          Vor 275 Jahren, am 8. August 1742, wurde Niesky als Siedlung der   dagogium (heute Stadtbibliothek) und das Brüderhaus. Unbedingt
          Herrnhuter Brüdergemeine gegründet. Böhmische Glaubensflücht-  sollte man auch die Kirche der Brüdergemeine besichtigen, deren
          linge legten den Grundstein und gaben dem Ort auch seinen Na-  Innenraum im schlichten Weiß einen typischen Herrnhuter Kirch-
          men:  „niedrig“  im  Sinne  von  „niedrig-sein-vor-Gott“.  Die  Ortsan-  saal widerspiegelt.
          lage wurde streng auf dem Reißbrett geplant, Architekt Siegmund   Im ältesten Haus von Niesky, dem Johann-Raschke-Haus befinden
          August von Gersdorf setzte den Gedanken einer gleichgesinnten,   sich heute Touristinformation und die Stadtgeschichtliche Ausstel-
          christlichen  Gemeinschaft  gestalterisch  um.  Er  prägte  auch  den   lung des Museums. Das Haus des Webers und ersten Ortsvorste-
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