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H.W. Köhnen – Dirk Kästner - Kampfkunst & asiatische Medizin –
                                                   Shiatsu -  Kuatsu - Dian Xue

                  Elemente – Lehre

                  Grundlage für das Verständnis der asiatischen Heillehren usw. ist das Verstehen der Elementelehre.


                  Die chinesische Lehre von den fünf Elementen, ist für Europäer nur schwer nachvollziehbar. Aber wer
                  sie versteht, der hat den Schlüssel für ein wichtiges Tor zum Verständnis in der Hand. Die folgenden
                  Zeilen sollen dabei helfen, diesen elementaren Schlüssel zu verstehen.

                  Die fünf chinesischen Elemente haben wenig mit Stoff und Materie zu tun. Sie entsprechend viel eher
                  den Kräften, die  zwischen und  in der Materie  wirken.  Wer sich mit der Lehre der Anthroposophie
                  (Weltanschauungslehre) beschäftigt hat, kennt die Anschauung von  ätherischen, bewussten, physi-

                  schen und astralen Leibern. Auch diese sind nichts, was man anfassen kann. Es sind Kräfte, Wirkun-
                  gen, die sich entfalten; genau so ist es bei den fünf Elementen der Chinesen. Die fünf Elemente sind
                  wichtigster Bestandteil einer Naturphilosophie, die versucht, das Weltgeschehen richtig zu deuten.


                  Die bekannteste Analogie (die Vergleichbarkeit von Strukturen, Verhältnissen) kann man in den vier

                  Elementen der Geisteslehre im antiken Griechenland finden. Ungefähr zu jener Zeit, als man in China
                  auf fünf Elemente kam, hat der griechische Philosoph Empedokles seine Lehre von den vier Elemen-
                  ten Erde, Feuer, Wasser und Luft erdacht. Alles, so Empedokles, lässt sich auf sie reduzieren. Jeder

                  Stoff, jede Wirkung, jede Kraft ist den vier Elementen zuordenbar.


                  In China hielt man es nicht mit vier, sondern mit fünf Bestandteilen. Wer die Theorie erdacht hat, ist
                  nicht gewiss. Gesichert ist nur, dass die Zahl fünf in nahezu allen Kulturkreisen eine wichtige Zahl war
                  und ist. Die Bezeichnungen Holz, Feuer, Erde, Metall und Wasser sind nichts weiter als Sinnbilder,

                  deren sich Gelehrte  bedient haben,  um ihre Ideen verständlich  zu machen. Sie repräsentieren die
                  gesamte Ordnung des Kosmos, alles, was in ihm geschieht, entsteht und waltet. Die damals bekann-
                  ten fünf Planeten Jupiter, Mars, Saturn, Venus und Merkur wurden den fünf Elementen genauso zu-

                  geordnet wie die Geschmacksrichtungen sauer, bitter, süß, scharf und würzig. Mit dem chinesischen
                  Kalender harmonieren Sie insofern, als dieser seit jeher Perioden von je 60 Einheiten kannte. 60 Jah-
                  re wurden so zu je 12 Holz-, Feuer-, Erde-, Metall- und Wasserjahren.


                  Mit den Monaten und Tagen, sogar mit den Stunden verfuhr man ebenso. Und obwohl man in China

                  ähnlich  wie in  Europa ursprünglich nur die  vier Jahreszeiten Frühling,  Sommer, Herbst und  Winter
                  sowie die Himmelsrichtungen Norden, Süden, Osten und Westen unterschied, konnte man beide Sys-
                  teme mit der Fünferlehre der Elemente vereinbaren.



                  Als fünfte Himmelsrichtung betrachtet man die Mitte, als zusätzliche "Jahreszeit" fungieren die jeweils
                  letzten 18 Tage der bekannten vier Perioden. Und die Wirkung der fünf Elemente für den Menschen
                  richtig interpretieren zu können, darf man sein Wissen allerdings nicht auf die Zuordnungen aller Le-
                  bensbereiche beschränken.





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