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H.W. Köhnen – Dirk Kästner - Kampfkunst & asiatische Medizin –
Shiatsu - Kuatsu - Dian Xue
木 mù Element Holz
Das Schriftzeichen für Holz, Mu, steht in erster Linie für die lebendige, wachsende Pflanze, weniger
für den Baustoff Holz. Das Schriftzeichen zeigt eine Pflanze mit Wurzeln, die den Erdboden durch-
bricht.
Begonnen wird der Zyklus oft beim Holz, da er seine Entsprechung im Frühjahr findet, also zu Jahres-
beginn. Manchmal wird auch die Erde zu Beginn des Zyklus gestellt, weil sie eine zentrale Rolle im
Kreis der fünf Wandlungsphasen in sich hat. Dazu kommen wir jedoch später noch einmal zurück.
Holztypen sind friedliche Menschen. Sie sorgen sich sehr um andere. Wärme, Großzügigkeit und
kooperative Einstellungen zeichnen Holztypen aus. Sie wollen allen Menschen Gutes tun - manchmal
scheitern sie aber gerade deshalb. Schließlich reicht nicht nur der gute Wille, um ein gestecktes Ziel
zu erreichen.
Die charakteristische Energie des Holzes ist empor drängend, sich ausdehnend und schnell wachsend.
Somit liegt auf der Hand dass das Holz-Element dem Lebensabschnitt der Kindheit entspricht. Spon-
tanität, Kreativität, Abenteuerlust, Bewegungsfreude, und Entdeckerfreude sind bei Kindern als natür-
licher Drang vorhanden. Wird das Holz in dieser Zeit zu sehr beschnitten, wirkt es sich schädigend auf
die folgenden Wandlungsphasen aus. Da die einzelnen Wandlungsphasen unter anderem in einem
nährenden Erzeugungszyklus zueinander stehen.
So nährt die "Holz-Mutter" den "Feuer-Sohn". Bei mangelnder Ernährung des Sohnes durch die Mutter
kann es in diesem Falle zu Herzschwäche und Nervosität kommen. Da das dazugehörige Organ des
Feuers u. a. das Herz ist. Die Holzenergie steht für Geburt und Neubeginn, Expansion und Wandel.
Die Qualität des Holzes spürt man besonders deutlich in der Frische des Morgens, in der ersten Früh-
lingssonne, bei Wind und bei allem, was in Entwicklung und Expansion begriffen ist.
In unserem Körper manifestiert sich die Wandlungsphase Holz in der Leber und der Gallenblase, in
Muskeln, Sehnen und in den Augen. Im Gefühlsbereich erzeugt die aufsteigende Energie des Holzes
Wut, Kreativität. Entscheidungs- und Gestaltungskraft sowie Großzügigkeit stehen für ein ausgewoge-
nes Holz im Geist des Menschen. Dem Holz wird die Farbe grün und der saure Geschmack zugeord-
net. Im Körper wirkt die Holzenergie am stärksten zwischen 23.00 und 3.00 Uhr nachts. .
Zusammen mit der "Körper-Seele" "Po", deren Sitz die Lunge ist, bildet sie die Körper-Geist-Seele des
Menschen. Wobei Hun das Unsterbliche im Menschen darstellt, das beim Tod den Körper verlässt. Da
die Körperflüssigkeit des Holzes die Tränen sind, spricht man beim Weinen auch von Seelenreinigung.
Also kein Grund zum Schämen! Im Gegenteil ist es wichtig, die Emotionen, die wir als Mensch mitbe-
kommen haben, anzunehmen und auszudrücken. Verdrängung, insbesondere von unangenehmen
Gefühlen, führt zu Stauungen, Blockaden und letztlich zur Krankheit.
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