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H.W. Köhnen – Dirk Kästner - Kampfkunst & asiatische Medizin –
                                                   Shiatsu -  Kuatsu - Dian Xue



                  „Kuatsu“, welches aus den beiden Schriftzeichen „Kua“, für Leben, und „Tsu“, für Kunst oder Technik,
                  zusammen gesetzt ist, kann als  Technik des Lebens,  Rückkehr des Lebens  oder  Wiederbelebung
                  verstanden werden.


                  Kuatsu hat sich während Jahrhunderten im fernen Osten entwickelt, in Japan vermutet man die Ent-
                  stehung im 17. Jahrhundert. Auf Okinawa, in China und Korea kannte man diese Techniken jedoch
                  schon lange vorher. Das Kuatsu gehörte zu jenen geheimen Künsten, welche nur mündlich vom Leh-
                  rer auf seinen engsten Schüler übertragen wurden. Kuatsu (od. Kappo) ist ein Teilbereich des Seifuku
                  Jutsu (Kunst des Heilens) und behandelt die Wiederbelebung aus Ohnmachten aller Art.


                  Kuatsu basiert auf einer Schock-Gegenschock- Wirkung. Wenn der Organismus durch äußere Einwir-
                  kung, z.B. einem Schlag, so sehr beeinflusst wird, dass z.B. der Kreislauf zusammenbricht, ist dies die
                  Folge eines Schocks.

                  Während bei diesem ersten  Schock die Lebensfunktionen  zusammenbrechen, kann durch einen
                  nachfolgenden, zweiten Schlag ein neuer Schock ausgelöst werden, welcher diesem Zusammenbruch
                  entgegenwirkt. Kuatsu beinhaltet das Wissen über die Lage der Körperregionen, mit welchen durch

                  Schlag, Tritt, Massage oder Druck eine Körperreaktion ausgelöst werden kann, welche den Zustand
                  von  Schmerzen, Ohnmacht oder sogar Tod abwenden kann. Während die Kampfkünste in Europa
                  einen wahren Boom erlebt haben, blieb Kuatsu verhältnismäßig unbekannt. Dementsprechend stand
                  die Medizin den Kuatsutechniken lange Zeit eher kritisch gegenüber. Erst nach und nach konnten sich
                  einzelne Techniken durchsetzen; so basiert beispielsweise die  Mund-Mund oder Mund-Nase-
                  Beatmung auf einer Kuatsumethode, welche bereits im 17. Jahrhundert in Japan niedergeschrieben

                  und angewandt wurde. Während die Europäer in den Sechzigern noch darüber lächelten, gehört sie
                  heute zur Basis in der Nothilfe.

                  Zwei bedeutende Namen in der Schweizer Kuatsu Geschichte sind Dr. med. Felix Hess, welcher einer
                  der ersten war, welcher mit Kuatsu gearbeitet hat, und Robert Käsermann. Als offizieller Kuatsuexper-
                  te des Schweizerischen Judo- und Budoverbandes trug er viel zur Veröffentlichung der Kuatsutechni-
                  ken bei. 1970 schrieb Robert Käsermann:


                   “In einem speziellen Seminar in Anwesenheit der Basler Professoren Prof. Dr. Hans Weber, Prof. Dr.
                  Heinrich Thölen und Prof. Dr. Alfred Pletscher und weiterer Mediziner, habe ich meinen eigenen Sohn
                  in einem rein medizinischen Experiment erwürgt.
                  Der medizinische Tod wurde durch Prof. Pletscher persönlich festgestellt. Nach genau 68 Sekunden

                  holte ich meinen Sohn durch eine Kuatsu – Methode wieder ins Leben zurück. “
                  Prof. Masayoshi-Hido von der Universität Osaka;  erhielt von der japanischen Regierung den Auftrag,
                  die Kuatsu Methoden medizinisch-wissenschaftlich zu untersuchen. Er erklärte danach wörtlich:
                  :
                  “Die von mir untersuchten Kuatsumethoden sind BESSER, als unsere medizinischen.”

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