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INNENARCHITEKTUR
Im Zentrum öffnet sich das Erdgeschoss hin zum
Garten. Im Mittelpunkt der Eingangssituation
steht die Treppe, die hinaufführt zur Galerie
und ins Obergeschoss. Die türkisen Spannseile
des Treppengeländers wirken grafisch und de-
korativ. Deren Muster setzt sich fort, eingefräst
in das Holz der Seitenwand des Aufgangs. Wie
bei einem Gutshaus auf dem Land empfängt
das Gebäude den Besucher mit einer besonde-
ren Geste. Diese hat allerdings nichts pompöses,
sondern ist auf moderne Weise sehr reduziert
gestaltet. Bei den Farben dominiert das Weiß
der Einbauten und Wände. In Kontrast dazu
steht das naturbelasene Eichenholz der Böden
sowie einiger weiterer Möbel. Den Kamin fassen
die Architekten anthrazitfarben und gliedern
so die freistehende, ansonsten komplett weiße
Wand. Die ebenfalls weißen Einbauschränke
in der Küche erhalten eine feine, dunkle Linie- der Treppe zum Beispiel zum Schranksystem.
rung, was ihnen die Wuchtigkeit nimmt. Die Die Oberflächen sind teilweise perforiert, was
Wohnungstüren sind dunkel gefasst, teilweise die Akustik in den offen gestalteten Räumen
raumhoch und flächenbündig geplant. Wie beim reguliert. Solch gelungene Verbindungen von
Entrée zitieren die Architekten damit eine herr- Ästhetik und Funkton verleihen dem Haus nicht
schaftliche Anmutung. nur seine klare, aufgeräumte Stimmung, sondern
geben ihm auch viel Charakter.
Die Gestaltung geht eine Symbiose ein mit den
Funktionselementen. Die Bauherrn haben aus
Kostengründen auf eine Unterkellerung verzich-
tet. Die Architekten planen deshalb an vielen
Stellen Einbaulösungen. So wird der Raum unter www.room-service.de
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