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INNENARCHITEKTUR
© Jordan Parnass Digital Architecture © Spamroom / John Paul Coss
ARCHITEKTUR DER KLEINEN RÄUME
Die Stadt wächst – die Wohnungen schrumpfen
Leben wir in Zukunft nur noch allein? Die Ent-
wicklungskurve der Ein-Personen-Haushalte in © Smartments
Deutschland zeigt steil nach oben. Mit den mas-
siv gestiegenen Baupreisen und Mieten gibt es
eine Art Rückbesinnung auf kleine, günstigere
und bewusst sinnvoll geplante Wohnungen. Laut
einer Prognose des Statistischen Bundesamtes
werden bis 2030 fast 43 Prozent aller deutschen
Haushalte von nur einer Person bewohnt sein.
Viele Wohnungen, die heute gebaut werden, ent-
sprechen oft nicht dem Bedarf. Die klassische
Wohnungskultur für die kaum mehr existente
traditionelle Familie sollte aufgebrochen, die
Größenverhältnisse innerhalb der Wohnung
verschoben werden. Was keinen Platz hat, etwa
Kochen für viele Gäste, kann in gemeinschaft-
liche Räume ausgelagert werden. Das Angebot
dieser Wohngrößen in den Städten kann jedoch
die zunehmende Nachfrage in keiner Weise be-
dienen und die Suche erweist sich als existen-
zielle Herausforderung. Es ist aber nicht nur die unterliegen. Meistens sind damit Wohnungen In die kleinen Minicuben kann jedoch so aller-
schiere Not, es ist sogar schick geworden. Aus beschrieben, die 20 bis 40 m Wohnfläche besit- hand Technik versteckt werden. Sie gelten damit
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diesem Grund werden – nach New Yorker Vor- zen. Europäisch standardisiert ist das allerdings als Kompakt-Apartments mit sogenannter „Alles-
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bild – immer mehr Mikro-Apartments gebaut, nicht, in Paris reichen lediglich 9 m , um als Drin-Rate“. Dazu gehören unter anderem eine
dessen Größenangaben bisher keiner Definition solche zu gelten. gehobene Vollmöblierung, Serviceanbindungen
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