Page 34 - Rund um den Bärwalder See - 2017
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SPREMBERG
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                                                               Spremberg
                                                               Die Perle


                                                               der Lausitz





                                                                    ie  Stadt  Spremberg  liegt  im  deutsch-wendischen  Sied-
                                                                    lungsgebiet  der  Niederlausitz.  Seit  Jahrhunderten  leben
                                                              Dhier  Deutsche  und  Wenden  friedlich  miteinander.  Die
                                                               Wenden behielten bis heute ihre reichen Traditionen und Bräu-
                                                               che, die auch von den Deutschen gern gepflegt werden. Nur die
                                                               wendische Sprache wurde zu Beginn des 20. Jahrhunderts ver-
                                                               drängt, vor allem durch die voranschreitende Industrialisierung.
                                                               Besonders  im  heutigen  Ortsteil  Trattendorf  beschleunigte  der
                                                               1915 begonnene Kraftwerksbau diese Entwicklung.
                                                               Die  Stadt  selbst  hatte  historisch  eine  sehr  günstige  Lage.  Bei
                                                               Spremberg  befanden  sich  die  einzigen  drei  Brücken  über  die
                                                               Spree im Gebiet zwischen Bautzen und Cottbus. Außerdem gab
                                                               es hier Furten in der Spree, die ganzjährig nutzbar waren. Sprem-
                                                               berg ist eine Stadt, der die Spree ihren Namen gab: Spremberg
                                                               lässt  sich  als  „Spree  am  Berg“  deuten,  wendisch  „Grodk“,  was
                                                               „Befestigte  Siedlung“,  in  Verkleinerungsform  auch  „Burg“  oder
                                                               „Schloss“ bedeutet.
                                                               Die wirtschaftlichen Grundlagen der späteren Entwicklung legte
                                                               Herzog Heinrich von Sachsen-Merseburg, einer der bedeutends-
                                                               ten Herrscher der Stadt.
           Heimatfest
                                                               Nach dem großen Stadtbrand von 1705 erließ er für die Handwer-
                                                               ker Privilegien, die zum Aufblühen von Handwerk und Handel
                                                               führten.
                                                               Später entwickelte sich daraus eine Industrialisierung, die Sprem-
                                                               berg und seine Menschen bis heute nachhaltig prägt:
                                                               •  1833 Gründung einer Bürstenfabrik
                                                               •  1844 Beginn der Braunkohleförderung
                                                               •  1866 Eröffnung der Eisenbahnstrecke Cottbus–Görlitz
                                                               •  1867 Gründung der Römmler-Werke, heute SPRELA GmbH
                                                               •  1898 Inbetriebnahme der meterspurigen Stadtbahn.
                                                                  Nahezu  alle  Spremberger  Betriebe  hatten  einen  Gleisan-
                                                                 schluss
                                                               •  1900  Mehr  als  100  Schornsteine  prägen  die  Silhouette  der
                                                                 Stadt. 43 Tuchfabriken sind in Betrieb.
                                                               •  1915 Baubeginn des ersten Kraftwerkes Trattendorf
                                                               •  1954 Das zweite Trattendorfer Kraftwerk wird errichtet
                                                               •  1955 „1. Spatenstich“ für das Kombinat Schwarze Pumpe
                                                               •  1993  Grundsteinlegung  für  das  neue  Kraftwerk  Schwarze
                                                                 Pumpe
           Kleiner Markt
                                                               •  2000  Beginn  der  Entwicklung  des  Industrieparks  Schwarze
                                                                 Pumpe. Inzwischen arbeiten hier etwa 4.500 Beschäftigte in
                                                                 über  100  Unternehmen.  Im  Leag-Kraftwerk  werden  an  den
                                                                 Wochenenden  geführte  Besichtigungen  angeboten  mit  ei-
                                                                 nem Blick vom 161 Meter hohen Kraftwerksdach auf die Lau-
                                                                 sitz, bei gutem Wetter bis zur Schneekoppe, auf das Lausitzer
                                                                 Seenland und nach Norden weit bis in die Niederlausitz.
                                                               Die  Industrialisierung  beeinflusste  die  Entwicklung  von  Sprem-
                                                               berg. So entstanden in den 1920er und 1930er Jahren mehrere
                                                               Bergmannssiedlungen an der Peripherie, 1957 begann, durch das
                                                               zweite Kraftwerk Trattendorf erforderlich geworden, der Bau des
                                                               neuen Stadtteils Spremberg-Süd, mit zwei Schulen, drei Kinder-
                                                               gärten und der ersten Kaufhalle in der Stadt, die heute noch ihre
                                                               Kunden versorgt.
                                                               Alle diese Stadtteile wurden nach der Wende von neuen Woh-
                                                               nungsträgern saniert und bieten jetzt ländliches und kleinstädti-
           Im Oldtimer dabei
                                                               sches Wohnen mit guten Verkehrsanbindungen zur Innenstadt.
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