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Die Fahrzeugkontrolle

       Bisweilen ergeben sich auch oder gerade wegen der Corona-Pandemie Begebenheiten,
       die zum Schmunzeln anregen.
       Die Chorprobe des Männerchors in unserem „Ausweichquartier“, der Trauerhalle am Wald-
       friedhof, war beendet und die Sänger machten sich auf dem Heimweg. So auch Herbert
       Steffan und Walter Griesheimer, die gemeinsam mit dem Auto in Richtung Innenstadt un-
       terwegs waren.
       Just an diesem Tag hatte die Polizeistation
       Lampertheim auf der Höhe des Anwesens
       Neuschloßstraße 60 zum Zweck der Fahr-
       zeugkontrolle eine Streife postiert. Und wie
       es der Zufall so will, wurden Herbert und
       Walter auf dem Heimweg angehalten. Die
       freundliche Polizistin verlangte von Herbert
       die Fahrzeugpapiere und den Führer-
       schein. Nun hatte Herbert an diesem Tag
       das Auto seines Sohnes ausgeliehen und
       dummerweise keine Kenntnis davon, wo
       sich die Fahrzeugpapiere befanden. Das gemeinsame Suchen, bei dem auch die freundli-
       che Polizistin tatkräftig mithalf, führte nach einiger Zeit zum Erfolg und so konnten die Do-
       kumente überprüft werden.
       Nachdem dies geklärt war wollte die Ordnungshüterin gerne noch wissen, woher die Bei-
       den denn eigentlich kommen und was das Ziel ihrer Fahrt sei.
       Wahrheitsgemäß antwortete Herbert: „Wir hatten Singstunde in der Leichenhalle“. Die
       Polizistin staunte nicht schlecht, wie mir Herbert erzählte. Vermutlich dachte sie auch kurz
       darüber nach, was nun zu tun wäre. Erst die Fahrzeugpapiere nicht gefunden und nun
       diese höchst seltsamen und zweifelhaften Angaben über den Grund der Fahrt. Herbert
       merkte das natürlich sofort und versorgte die Polizistin umgehend mit weiteren detaillierten
       Informationen. Dass man zur Zeit aufgrund der Coronaregeln im angestammten Vereinslo-
       kal nicht proben dürfe und die Stadt Lampertheim unserem Verein die Trauerhalle, oder
       wie man in Lampertheim halt sagt, die Leichenhalle, zur Durchführung von Chorproben
       freundlicherweise zur Verfügung gestellt hatte.
       Das klang dann doch halbwegs überzeugend. Sie fragte trotzdem vorsichthalber nach: „Ich
       gehe mal davon aus, dass es dort nichts zu trinken gab?“. Herbert und Walter bestätigten
       ihr sofort, dass an diesem Ort keinerlei alkoholische Getränke konsumiert würden. Nun war
       sie restlos überzeugt und sagte mit einem Augenzwickern: „Nun gut! Dann seht mal zu,
       dass ihr nach Hause kommt“.
       So kanns gehen!




       Holger Schneibel




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