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H.W. Köhnen – Dirk Kästner - Kampfkunst & asiatische Medizin –
Shiatsu - Kuatsu - Dian Xue
DER KOPF - K. O.
Vor allem der Trainer oder Meister muss wissen, was beim Kopf-K.0. eigentlich passiert. Erst dann
bringt er die nötige Kraft und Verantwortung auf, die richtige Entscheidung für seinen Schüler zu
treffen, wenn dieser K.O. (engl.: knockout) gegangen ist.
Pathophysiologie ,,Kopf-K.O."
Durch einen Schlag gegen den Kopf wird der Schädel plötzlich in eine Richtung beschleunigt. Mit ihm auch
das Gehirn, das aus so genannter grauer und weißer Substanz besteht. Diese Substanzen sind
in ihrer Festigkeit verschieden, unterscheiden sich in Dichte und spezifischem Gewicht. Sekun-
denbruchteile nach dem Schlag wird also auch das Gehirn beschleunigt. Die beiden unterschiedli-
chen Gehirnsubstanzen erfahren nun auch eine unterschiedliche Beschleunigung. Dadurch entste-
hen sog. Scherkräfte zwischen der grauen und weißen Substanz. Mit dem Resultat, dass einige Nerven-
zellen geschädigt werden, einige sogar absterben.
ACHTUNG:
,,Nach jedem Kopf-K.0. sind einige Hundert bis Tausend Gehirnzellen abgestorben!"
Das heißt also, dass jeder K.0.-Schlag mit einer Gehirnschädigung verbunden ist. Jeder noch so kleine
K.O. muss daher sehr ernst genommen werden. Gerade diese Erkenntnis veranlasste die Funktionäre im
Amateurboxbereich dazu, die Kämpfe auf nur mehr drei Runden zu beschränken. In der „Queensberry-
Regel von 1866" war ein Rundenlimit noch nicht vorgeschrieben. Erst im Laufe der Jahre und durch die
Erkenntnisse der modernen Medizin wurden die Amateurboxer weitgehends geschützt. Es
steht also fest, dass Hirnschäden durch das Anprallen des Gehirns innerhalb des Schädels gegen die
Schädelwände entstehen können. Bei einem Schlag auf die Stirn nicht nur an dieser Stelle, sondern
auch im Hinterkopf, u.z. durch den so genannten Rückschlag (sog. Contrecoup-Verletzung), wenn das
Hirn von der Stirn kommend, im Hinterkopf anschlägt. Je nach Stärke der Schlageinwirkung ist der
Kämpfer für Sekunden oder Stunden bewusstlos. Selbst wenn der Kämpfer nach Sekunden wieder
aufsteht und scheinbares Wohlbefinden demonstriert, kann eine ernsthafte Verletzung nicht ausge-
schlossen werden. Dazu zählt u.a. auch das Blutgerinnsel im Kopf.
Blutgerinnsel
Bei einem starken Schlag gegen den Schädel kann es zum Zerreißen einer Arterie auf der Gehirn-
oberfläche gekommen sein. Diese Blutung bewirkt nun einen Bluterguss der zwar nicht sichtbar
wird, aber sich zwischen Hirnoberfläche und Schädelknochen ausdehnt und dadurch das Gehirn unter
Druck setzt. Eine neue Bewusstlosigkeit droht (Beschwerdefreies Intervall), die meist sehr tief wird bis
zum Koma führen kann - und den Verlust der Schutzreflexe auslöst.Nicht sichtbare Schädelverlet-
zungen können auch kleinste Knochenrisse in der Schädelstruktur sein.
Diese können die Hirnhaut veletzen und das kann wiederum zum Blutgerinnsel führen. Deswei-
teren können diese Risse auch Gehirnhautentzündung (Meningitis) auslösen.
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