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Aktivitäten am IFA


               Gedenken an die Familie Jesuran: Lesung im Redoutensaal in Erlangen


               Es war der krönende Abschluss eines Projek-        Dieses  haarsträubende  Zeugnis  eröffnete
               tes, an dem viele Menschen mitarbeiteten.          einen neuen Raum, um die Kultur des Erin-
               Am 10. November fand die Lesung des Bild-          nerns immer wieder aufleben zu lassen. Die
               bandes Jesuran in verschiedensten Sprachen         Vorsitzende  der  jüdischen  Kultusgemeinde
               statt. Schüler und Schülerinnen eines Gym-         Erlangen, Ester Klaus, brachte dies ebenfalls
               nasiums in Nürnberg recherchierten über die        zum Ausdruck und wies darauf hin, dass der
               Geschichte  der  Familie  Jesuran,  ein  Comic-    Dialog auch heutzutage nur mit Betroffenen
               zeichner übertrug sie in Bilder und schließ-       und deren Nachfahren geführt werden sollte
               lich übersetzten Studierende vom IFA diesen        und nicht über sie. So wurde Seite für Seite
               beispielsweise  in  die  französische  Sprache     des Comics zuerst auf Deutsch von Inna Vo-
               mit Hilfe der Dozenten und Dozentinnen.            lovik und dann auf einer der vielen Sprachen
                                                                  von  Muttersprachlern  gelesen.  Es  war  also
               Es geht um eine jüdische Familie, die wäh-         ein reger Wechsel auf der Bühne: von Tür-
               rend des Zweiten Weltkrieges vor Verfolgung        kisch  bis  Kurdisch,  Arabisch  bis  Hebräisch,
               und den aufkeimenden Anfeindungen nach             Französisch  bis  Flämisch,  Oberpfälzisch  bis
               Brüssel flieht und wie sie sich dort ein neues     Mittelfränkisch.
               Leben aufbaut. Einer der drei Söhne opfert
               sich und wird später in Auschwitz ermordet,        Letzteres wurde von dem Bürgermeister der
               während der Rest der Familie überlebt. Eine        Stadt  Erlangen,  Dr.  Florian  Janik,  vorgetra-
               Geschichte,  die  wir  alle  schon  in  den  ver-  gen, der als Grußwort eine Geschichte seiner
               schiedensten  Fassungen  gehört  haben,  je-       Tochter erzählte: Sie las Jesuran und stellte
               doch berührte die Art der Umsetzung dieser         anschließend  Fragen  wie  ,,wäre  ich  damals
    12         einzigartigen  Geschichte  besonders  –  näm-      verfolgt worden?‘‘.
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               lich als Bildband, die Übersetzung in die ver-
               schiedensten Sprachen und dessen Vortrag.


               Zusätzlich  wurden  persönliche  Geschichten
               erzählt:  Die  Dozentin  am  IFA,  Inna  Volovik,
               sprach über ihre eigene Familiengeschichte
               und  offenbarte,  dass  ihre  Großmutter  nur
               durch Zufall nicht in ein Konzentrationslager
               kam und somit überlebte.







                                                                  Auch  er  appellierte  an  die  Wichtigkeit,  die
                                                                  jüngere Generation zu sensibilisieren und zu
                                                                  informieren, über diesen Teil der deutschen
                                                                  Geschichte und nicht müde zu werden, die
                                                                  Relevanz hervorzuheben. Er lobte Jesuran als
                                                                  fabelhaftes Projekt genau für diesen Zweck.

                                                                  Der Abend endete mit dem Aufruf, so viele
                                                                  Auflagen wie nur möglich mitzunehmen und
                                                                  zu verteilen in der Stadt. Sodass alle die Mög-
                                                                  lichkeit haben, diese Geschichte zu erleben.

                                                                                                 Alina Schlett
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