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IFA intern
Eine Kulturbeauftragte mit Nächstenliebe
Ihre Liebe zu Literatur, Kunst sowie Geschich-
te und ihre Freude daran, ihr beeindrucken-
des Wissen mit anderen zu teilen, ermöglich-
ten vielen Schüler:innen, Studierenden, aber
auch Kolleg:innen in die „Welt der Wörter“
und Redewendungen zu reisen, Original-Ge-
mälde von Peredwischniki und die Eremitage
von Bayreuth zu bewundern, Städte wie Re-
gensburg, Kulmbach und Eichstätt zu besich-
tigten und wie mit einer Zeitmaschine in den
„Glanz der Zaren“ und Kaiser einzutauchen.
Gäbe es am IFA den Posten „Kulturbeauf-
tragte“, wäre sie die geeignetste Kandidatin
dafür, sagte einmal Prof. Dr. Gossel über sie.
Swetlana Steinbusch weiß in der Tat immer,
wo sehenswerte Ausstellungen oder Kultur-
veranstaltungen stattfinden, und kann im-
mer eine gute Lektüre empfehlen.
Geboren und aufgewachsen in einer der schens bei, sondern feilte an ihrer schrift-
schönsten Ecken der Welt – auf der Krim –, lichen sowie mündlichen Ausdrucksweise,
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58 absolvierte Swetlana dort mit Auszeichnung bereitete sie intensiv auf die Abschlussprü-
die Staatliche Universität Simferopol in der fungen vor und war sehr um die Erweiterung
Fachrichtung Russische Sprache und Litera- des Wissenshorizonts ihrer Schüler bemüht.
tur. Nach einer zweijährigen Tätigkeit als Re-
dakteurin in einer Werbeagentur, wirkte sie Alles, was Swetlana anpackte, wurde mit
viele Jahre an ihrer Alma Mater als wissen- höchstem Pflichtbewusstsein und äußers-
schaftliche Assistentin, Lektorin und Dozen- ter Sorgfalt ausgeführt: Von Unterrichtsge-
tin. Bereits in ihrer Heimatstadt Simferopol staltung und Prüfungsvorbereitungen bzw.
unterrichtete sie Russisch als Fremdsprache. Korrektur über Betreuung der B.A.-Arbeiten
Unter ihren Schüler:innen waren damals so- und Mitgestaltung von Russisch-Symposien
wohl Russisch-Studierende aus Deutschland bis hin zu Vorbereitung und Durchführung
als auch Mitarbeiter ausländischer Firmen, der Betriebsausflüge. Für die Letzteren hat-
die in Russland und der Ukraine tätig waren. te Swetlana jedes Mal drei Ausflugsziele zur
Auswahl, aus dem sich das IFA-Kollegium nur
Nach ihrer Übersiedlung nach Deutschland für ein Ziel entscheiden durfte. Und jeder die-
1996 lernte sie zunächst intensiv Deutsch ser Vorschläge wurde immer von Swetlana
und setzte danach den Russisch-Unterricht selbst (!) getestet, d. h. sie besuchte alle kul-
fort, indem sie Mitarbeiter eines namhaften turellen Ziele und probierte Speis und Trank
Unternehmens aus Erlangen schulte. Das IFA an jedem der vorgeschlagenen Orte, bevor
lernte Swetlana von 2001 bis 2003 zuerst als sie es ruhigen Gewissens dem Kollegium vor-
Studierende der Russischen Abteilung und schlug. Chapeau vor dieser Leistung! Swetla-
dann ab März 2005 als Dozentin und Fach- na Steinbusch ist eine Frau, die ihr Wort hält:
frau für Technik kennen. Für die Russische Bei einem der Betriebsausflüge ins Fränki-
Abteilung erwies sich Swetlanas Eintritt als sche Weinland im September 2008 kam es in
ein großer Gewinn: 17 Jahre lang brachte sie einem der zahlreichen Gespräche dazu, dass
Schüler:innen und Studierenden nicht nur die man doch auch einen Betriebsausflug auf die
Grundlagen des Übersetzens und Dolmet- Krim unternehmen könnte. Und das tat sie

