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Rede des Präsidiumsvorsitzenden David Boas
zur Erinnerung an das Novemberpogrom
„Kristallnacht“
(gehalten im „Beit Hatefuzot“ am 9. November 2017)
David Boas, der Präsidiumsvorsitzende der Vereinigung der Israelis mitteleuropäischer Herkunft, und Martin
Weiss, Botschafter der Republik Österreich in Israel, am Gedenktag des Novemberpogroms vor 79 Jahren
Vor 79 Jahren, in der Nacht vom 9. auf jener Nacht zerschlagenen Fensterscheiben
den 10. November 1938, waren die jüdischer Läden.
deutschen Juden einem grausamen Bereits einen Tag vor der „Kristallnacht“
Pogrom ausgesetzt. Wohnhäuser, hatten gewisse Banden mit dem Anzünden
Geschäfte, Synagogen, Friedhöfe und von Synagogen begonnen. Diese Aktionen
andere Gemeindeeinrichtungen wurden wurden als Reaktion auf das Attentat eines
zerstört, geplündert und in Brand gesetzt. jungen Juden auf den Botschaftssekretär der
Etwa zweitausend Juden fanden den Tod. deutschen Botschaft in Paris ausgegeben.
Die Ausschreitungen waren von den Doch das Novemberpogrom war kein
Organisationen des Dritten Reichs böswillig ‚spontaner Wutausbruch des Volkes‘ wegen
initiiert und gezielt unterstützt worden. Man des Anschlags in Paris, wie es in offiziellen
feuerte den Pöbel zu Judenhass und Gewalt deutschen Verlautbarungen hieß. Die
gegen die Juden an. Das Pogrom erhielt die schändlicheNachtwarimVornhineinvonden
Bezeichnung „Kristallnacht“ wegen der in Nazibehörden geplant worden, worauf die
MB Yakinton . Nr. 288 . Dezember 2017 p. 3

