Page 77 - Rund um den Bärwalder See - 2017
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Zielona Gora 77
Sehenswerte Stadt mit wechselvoller
Geschichte
ur rund 100 Kilometer vom Bärwalder See entfernt ist die
erste polnische Großstadt zu erreichen. Im Stadtgebiet er-
Nstrecken sich weitläufige Waldflächen, es gibt Parks und
andere Grünanlagen. Die Stadt liegt in einem hügeligen Gebiet –
dem Wal Zielonogórski. Daher gibt es einerseits Orte, die knapp
70 m über Normal-Null liegen, andererseits aber auch Erhebun-
gen am Südwestrand der Stadt, die bis 210,8 m hoch sind.
Die Stadt Grünberg wurde 1302 erstmals urkundlich erwähnt,
zu diesem Zeitpunkt besaß sie bereits Stadtrecht. Nach einer
Chronik sollen die Ursprünge der Stadt in einer 1222 errichte-
ten Meierei liegen, um die eine Ansiedlung entstand. Um 1272
wurde nordwestlich von Grünberg eine Burg errichtet. Die höl-
zerne Anlage wurde von 1358 bis 1365 durch Herzog Johann von
Steinau bewohnt, nachdem dieser sein Herzogtum Heinrich V.
von Glogau überlassen hatte. Bei der Besetzung des Herzog-
tums Glogau ließ Hans von Sagan die Anlage niederreißen, da-
mit sie nicht den Truppen des Matthias Corvinus in die Hände
fallen konnte.
Grünberg war früher Verwaltungssitz des gleichnamigen Kreises
im Regierungsbezirk Liegnitz in der preußischen Provinz Schlesi-
en (Niederschlesien).
Vom 1. April 1922 an bildete die Stadt einen eigenen Stadtkreis.
Die Kreisfreiheit wurde aber zum 1. Oktober 1933 wieder aufge- Der Weingott
hoben, so dass die Stadt bei Ende des Zweiten Weltkrieges wie-
der Teil des Landkreises Grünberg war. tiggestellt. Mit der Reformation protestantisch geworden, ist sie
1945 fiel die Stadt als Ergebnis des Zweiten Weltkrieges mit dem seit 1651 wieder eine katholische Kirche und heute Konkathedrale
größten Teil Schlesiens an Polen und wurde in Zielona Góra um- des Bistums Zielona Góra-Gorzów Wielkopolski.
benannt, was übersetzt grüner Berg bedeutet. Die katholische Kirche der Heiligen Mutter Gottes von Tschen-
Die katholische Stadtpfarrkirche St. Hedwig (Konkatedra sw. Jad- stochau (Kosciół Matki Boskiej Czestochowskiej) wurde von
wigi) ist das älteste Bauwerk der Stadt und wurde im Jahr 1294 fer- 1746 – 1748 als evangelische Bethauskirche in Fachwerkbauweise
errichtet. Im 19. Jahrhundert wurde der steinerne, schinkelsche
Frontturm ergänzt. Seit 1945 ist sie katholische Pfarrkirche und
In der Fußgängerzone es findet sich eine Kopie der Schwarzen Madonna von Tschen-
stochau im Hauptaltar.
Das Rathaus stammt aus dem 15. Jahrhundert und präsentiert sich
heute mit seinem hohen Turm aber in barocken und klassizisti-
schen Formen des 18. und 19. Jahrhunderts.
Die ehemals evangelische Erlöserkirche (Kosciół Najswietszego
Zbawiciela) wurde von 1915 – 1917 gebaut.
Sehenswert ist das Palmenhaus. Es befindet sich auf einer Anhö-
he, entstand 1961 aus einem Winzerhäuschen und ist seitdem ei-
nes der Wahrzeichen der Stadt.
Der 35 m hohe Bade-, bzw. Hungerturm (Wieza głodowa) ist ein
Relikt der ehemaligen Wehrmauern und war ein Teil des dritten,
Neuen Stadttores, das im Jahre 1487 gebaut wurde. ■
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