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Erasmus+ Berufspraktika im Ausland


            Kulturelle Unterschiede zwischen Deutschland und Irland


            Die  erste  Sache,  die  einem  auffällt,  sobald   ist da erstmal nicht so wichtig, lieb gemeint
            man das Flugzeug verlässt, ist, wie heimat-        ist es trotzdem. Obwohl es kaum etwas gibt,
            verbunden die Iren sind. Der ganze Flughafen       was  die  Iren  lieber  tun  als  trinken,  ist  uns
            ist mit Werbung für irische Produkte deko-         beim Einkaufen aufgefallen, dass der Alkohol
            riert und die meisten Schilder sind erst auf       teilweise abgesperrt ist und nur zu bestimm-
            Irisch  und  dann  Englisch  geschrieben.  Die     ten Uhrzeiten (ca. von 10 Uhr bis 22 Uhr) ver-
            zweite Sache, die uns allen Schwierigkeiten        kauft werden darf.
            bereitet hat, war es, die Straße vor dem Flug-
            hafen  zu  überqueren.  Man  weiß  gar  nicht,     Bei unseren vielen Ausflügen ist uns das ver-
            auf  welche  Seite  man  zuerst  schauen  soll,    mutlich  anstrengendste  an  Irland  aufgefal-
            aber  egal  auf  welche  Seite  man  schaut,  es   len: das Wetter. Man kann hundertmal den
            ist immer die falsche. Auch die Taxifahrt zu       Wetterbericht überprüfen, es kommt sowie-
            unseren Gastfamilien war sehr komisch, im-         so immer anders als man denkt. Am besten
            merhin fährt man in Irland ja auf der ande-        ist man immer mit Regenschirm, Mütze und
            ren, der linken Straßenseite.                      Schal und dicker Jacke ausgestattet, während
                                                               man drunter ein T-Shirt trägt, falls die Sonne
            An unserem ersten Morgen ist uns gleich das        doch einmal rauskommen sollte.
            Nächste  aufgefallen:  die  Fußgängerampeln
            sind eher eine Empfehlung als etwas, an das        Trotz der, mehr oder weniger, großen Unter-
            sich gehalten wird. Also haben wir es den Ein-     schiede haben wir alle, Irland lieben gelernt
            heimischen  nachgemacht  und  sind  einfach        und es war uns für die vier Wochen ein wun-
            über  die  Straße  gelaufen,  in  der  Hoffnung,   derbares  Zuhause.  Ich  kann  wirklich  jedem
            dass Bus, Tram oder Auto anhalten. Die Me-         nur ans Herz legen sich die Insel der Kobolde      49
            thode hat überraschend gut funktioniert und        und Elfen einmal selbst anzuschauen.
            wir sind immer sicher auf der anderen Stra-
            ßenseite angekommen.                                                    Hannah-Sophia Henke


            Der Verkehr ist dementsprechend chaotisch
            und wir waren immer wieder froh, dort kein
            Auto  fahren  zu  müssen.  Vor  allem  sich  als
            Autofahrer  zwischen  den  unendlich  vielen
            Doppeldeckern zurechtzufinden scheint un-
            möglich. Wo wir gerade bei Bussen sind – es
            ist  unendlich  wichtig,  ein  Handzeichen  zu
            geben,  wenn  man  in  einen  Bus  einsteigen
            möchte,  sonst  fährt  der  Busfahrer  einfach
            vorbei. Außerdem sollte man sich vor dem
            Aussteigen immer beim Fahrer bedanken.

            Damit  komme  ich  auch  schon  zum  nächs-
            ten  Thema:  die  unfassbare  Freundlichkeit
            der  Iren.  Ohne  „please“,  „thank  you“,  oder
            „you‘re  welcome“  kommt  man  nicht  weit,
            zumindest nicht, ohne unhöflich zu wirken.
            Ob in der Gastfamilie, beim Praktikum oder
            einfach  beim  Einkaufen,  man  wird  ständig
            „How are you?“ gefragt. Allerdings ist auch
            das nur Höflichkeit, man antwortet einfach
            mit „good, thanks“, ob das stimmt oder nicht
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