Page 7 - POSTER_Lookbook_M1.2-2020-06-23
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Jana Gagem M. Sc., Prof. Dr. Ivonne Preußer





















                                                                                                                                                                             Inwieweit lenkt sexueller Inhalt in Werbung von








                                                                                                                                                                                                                                       der werbenden Marke ab?




















                                                                                                                                                                                                         Theoretischer Hintergrund und Relevanz










                                                                                                                                     "Sex sells" ist eine gängige und bekannte Aussage, wenn es um Werbung geht.




                                                                                                                                     Mehrere Beispiele früherer Werbung mit sexuellen Inhalten führten zu einem Anstieg




                                                                                                                                     der Verkaufszahlen, was diese Aussage zu bestätigen scheint (z.B. Calvin Klein,




                                                                                                                                     Duke Zigaretten). Es gab jedoch kontroverse Meinungen über die Wahrnehmung




                                                                                                                                     und die Reaktionen der Verbraucher auf sexuelle Werbung. In einigen Fällen wirkte




                                                                                                                                     sie sich negativ auf die Kaufabsicht der Verbraucher aus. LaTour & Henthorne




                                                                                                                                     (1994) untersuchten, dass Werbung mit stark offenkundigen sexuellen Apellen eher




                                                                                                                                     negativ bewertet wurden und stärker von der Produkt- und Markeninformation




                                                                                                                                     ablenken als Werbung mit leichten sexuellen Reizen (Blair et. Al, 2006; Fried &




                                                                                                                                     Johanson, 2008).





                                                                                                                                     Diese Studie prüft in welchem Maß die Betrachter sich im Nachhinein noch an die




                                                                                                                                     werbende Marke der Anzeige erinnern. Das Ergebnis der Studie ist besonders




                                                                                                                                     relevant für Werbetreibende und hilft bei zukünftigen Marketingentscheidungen.

















                                                                                                                                                                                                                                                          Begriffsbestimmung


                                         Hypothesen






                                                                                                                                     Sexualisierung - Die Definition orientiert sich an den Darstellungsarten nach Reichert







             H1: Wenn eine Werbung                                                                                                   (2002):




             sexuellen Inhalt enthält,                                                                                               1. Nacktheit und Kleidung: Die Art und Menge der Kleidungsstücke betonen einzelne



                                                                                                                                          Körperteile und präsentieren den Körper auf eine erotische Art und Weise.
             dann mindert das die                                                                                                    2.sexuelles Verhalten: Provozierende und verführerische Handlungen rufen sexuelle





             Erinnerung an die                                                                                                            Assoziationen beim Betrachter hervor.





             werbenden Marke.                                                                                                        3. Abbildung physischer Attraktivität mit sexueller Wirkung: Attraktive Gesichter, Haare






                                                                                                                                          oder Figuren sorgen im entsprechenden Umfeld und im Zusammenhang mit bestimmten

             H2: Männer lassen sich                                                                                                       Handlungen für einen sexuellen Reiz beim Betrachter.





             eher von sexuellem                                                                                                      4.sexuelle Referenzen: Doppeldeutigkeiten und versteckte Anspielungen sprachlicher Art,





             Inhalt in Werbung                                                                                                            der Einsatz von Musik, Beleuchtung oder bestimmten Kamera- und Schnitttechniken,




             ablenken als Frauen.                                                                                                         erwecken sexuelle Assoziationen.











                                                                                                                                                                                   Study Design & Methode








                 Teilnehmer                                                                                                                Vorgehen









                 Die Stichprobe besteht aus                                                                                                ➢ Quantitative Online Umfrage




                 50 Männern und 50 Frauen,                                                                                                 ➢ Vorzeigen von 10 verschiedenen Werbungen, wovon 5 Werbungen einen





                 wobei das Alter zwischen 18                                                                                                             starken sexuellen Inhalt aufweisen.




                 und 52 Jahren liegt und ein                                                                                               ➢ Diese fünf sexuellen Werbungen werden fünf nicht-sexuelle Anzeigen für





                 Durchschnittsalter von 24,24                                                                                                            sehr ähnliche Produkte gegenübergestellt.





                 Jahre besteht.                                                                                                            ➢ Nachdem die Werbungen gezeigt wurden, werden die Teilnehmer gebeten




                 Die Rekrutierung geschieht                                                                                                              den Produkten die Marke zuzuordnen. Hierbei werden unteranderem





                 durch ein Online Panel.                                                                                                                 andere Marken zur Ablenkung gezeigt.




                                                                                                                                           ➢ Die Reihenfolge der Werbungen ist bei jedem Teilnehmer unterschiedlich.












                                                                                                                                              Literatur








                Prof. Dr. Baetzgen & Leute. (2017). Die Darstellung der Frau in der Werbung. Hochschule der Medien, Stuttgart.


                https://de.statista.com/infografik/11990/frauenbild-in-der-werbung/


                Blair, J. D., Stephenson, J. D., Hill, K. L., Green, J. S. (2006). Ethics in advertising: Sex sells, but should it?. Journal

                of Legal, Ethical and Regulatory, 9, 109.



                Fried, C. B., & Johanson, J. C. (2008). Sexual and violent media’s inhibition of advertisement memory: Effect or
                artifact? Journal of Applied Social Psychology, 38, 1716–1735.



                King, J., McClelland, A. & Furnham, A. (2015) Sex Really Does Sell: The Recall of Sexual and Non-sexual Television

                Advertisements in Sexual and Non-sexual Programmes. Applied Cognitive Psychology, 29, 210–216.


                LaTour, M. S. & Henthorne, T. L. (1994). Ethical Judgments of Sexual Appeals in Print Advertising, Journal of


                Advertising, 23(3), 81-90. Retrieved from: https://doi.org/10.1080/00913367.1994.10673453


                Reichert, T. (2002). Sex in advertising research: A review of content, effects, and functions of sexual information in

                consumer advertising. Annual review of sex research, 13(1), 241-273.






                Diesel: https://mikolim.com/filter/ad/Diesel


                Tom Ford: https://www.wmagazine.com/gallery/most-controversial-fashion-ad-campaigns/
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